Was sind die neuesten Entwicklungen der Immobilienpreise für Eigentumswohnungen und Häuser in Deutschland? In diesem Artikel präsentieren wir Ihnen detaillierte Daten zu den Kaufpreisen in verschiedenen Städten und Regionen und erläutern, welche Faktoren diese beeinflussen. Zusätzlich führen wir Sie durch fünf einfache Schritte, mit denen Sie den realistischen Wert einer Immobilie selbst berechnen können – eine essenzielle Fähigkeit für Käufer und Investoren.
1. Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland
Die Immobilienpreise in Deutschland haben über die letzten Jahrzehnte eine deutliche Steigerung erlebt, beeinflusst durch eine stetig hohe Nachfrage und günstige wirtschaftliche Bedingungen. Ein Mix aus teurer werdenden Baukosten und einem begrenzten Angebot an Bestandsimmobilien sowie niedrigen Zinsen hat dieses Wachstum weiter vorangetrieben.
Statista beobachtet inDeutschland bis 2023 eine kontinuierliche Preissteigerung über alle Baujahre. Danach sanken die Immobilienpreise in einigen deutschen Regionen leicht, was eine Ausnahme in einem sonst steigenden Trend darstellt. Obwohl dieser Aufwärtstrend landesweit vorherrscht, zeigen sich besonders in den größten Städten wie Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main deutliche Preisschübe, getrieben durch den kontinuierlichen Bevölkerungszuwachs, den die meisten Großstädte erleben.
a) Kaufpreise
Während in städtischen Regionen die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser oft weit über dem bundesweiten Durchschnittspreis pro Quadratmeter liegen, liegt dieser für Eigentumswohnungen bei 3364 EUR und für Ein- und Zweifamilienhäuser bei 2610 EUR (Stand 09/2024).
b) Mietpreise
Auch die Mietpreise in Deutschland sind gestiegen, wobei München als die mit Abstand teuerste Stadt gilt. In der bayerischen Landeshauptstadt zahlt man kalt inzwischen im Durchschnitt stolze 20 Euro pro Quadratmeter.
In fast allen Städten gibt es einen Mietspiegel; in solchen mit mehr als 50.000 Einwohnern ist er seit Anfang diesen Jahres sogar verpflichtend. Er stellt ein gängiges Instrument dar, um die ortsübliche Vergleichsmiete zu bestimmen. Vermieter sind nicht gesetzlich an den Mietspiegel gebunden, müssen jedoch die 2015 eingeführte Mietpreisbremse beachten. Diese Regelung zielt darauf ab, Mieter in besonders gefragten Gebieten vor übermäßigen Mietpreiserhöhungen zu schützen. Die Mietpreisbremse besagt, dass die Miete bei Neuvermietungen maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Sie greift jedoch nur in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt und nicht flächendeckend in ganz Deutschland. In einigen Regionen und sogar Bundesländern wird die Mietpreisbremse überhaupt nicht angewandt, was bedeutet, dass dort im Falle eines Mieterwechsels die Mieten stärker angehoben werden können.
Prognosen deuten darauf hin, dass die Mieten in den kommenden Jahren weiter steigen werden, angetrieben durch die Knappheit an verfügbarem Wohnraum, wie auch durch die anhaltend hohen Kaufpreise im Immobiliensektor.
2. Was ist der Quadratmeterpreis in Deutschland?
Die Quadratmeterpreise für Wohnimmobilien in Deutschland weisen erhebliche regionale Unterschiede auf. In Metropolen wie Berlin, München und Hamburg reflektieren die hohen Immobilienpreise die starke wirtschaftliche Anziehungskraft dieser Städte. Sie bieten hervorragende Lebens- und Arbeitsbedingungen, was sie besonders beliebt macht – nicht nur bei Eigennutzern, sondern auch bei Kapitalanlegern, die in renditestarke Immobilien investieren möchten. Die gefragte Lage in Großstädten sorgt außerdem dafür, dass Leerstände selten sind, was die Sicherheit der Investition verstärkt. Diese Faktoren treiben die Preise weit über die in weniger dicht besiedelten Regionen.
Währenddessen bieten ländliche Gebiete und kleinere Städte oft deutlich günstigere Immobilienoptionen. Jedoch macht der Trend zum Home-Office die sogenannten Speckgürtel – also die ländlicheren Randgebiete nahe Großstädten – zunehmend begehrter. Dies führt zu einer Verschiebung der Wohnpräferenzen: Die Nachfrage nach mehr Wohnraum und einer ruhigeren Umgebung nimmt zu, was wiederum die Preise auch außerhalb der Kernstädte anhebt.
Ein markantes Gefälle zeigt sich zwischen den alten und neuen Bundesländern. Während in den alten Bundesländern die Immobilienpreise durchweg höher sind, findet man seine Wunschimmobilie in den östlich gelegenen Bundesländern oft weitaus günstiger. Das gilt besonders für ländliche Gegenden, doch auch in ostdeutschen Großstädten, wie etwa in Leipzig, sind die Quadratmeterpreise, trotz eines anhaltenden Wachstums, noch erschwinglich, befinden sich aber in einem deutlichen Aufwärtstrend. Berlin stellt selbstverständlich eine Ausnahme dar, da seine Rolle als Hauptstadt und kulturelles Zentrum sowohl national als auch international große Beliebtheit und Nachfrage sichert.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die aktuellen Immobilienpreise der zehn bevölkerungsreichsten deutschen Städte. Die fünf Städte mit der höchsten Einwohnerzahl weisen durchgehend hohe Immobilienpreise auf. Im Vergleich dazu sind die Immobilienpreise in Stuttgart und Düsseldorf, die hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl als sechst- und siebtgrößte Städte Deutschlands gelten, sowie in den weiteren Städten der Tabelle niedriger. Diese Werte dienen einer ersten Orientierung. Es handelt sich um Durchschnittspreise und sie können innerhalb der Städte je nach Stadtteil und Lage sowie Zustand der Immobilie variieren.
3. Immobilienpreis für eine Eigentumswohnung berechnen: in 5 Schritten
Den Preis einer Eigentumswohnung berechnen zu können, ist wichtig, um ihren Marktwert zu verstehen und sich beim Kauf vor überbewerteten Immobilien zu schützen. Es existieren verschiedene Bewertungsverfahren wie das Vergleichswert-, das Sachwert- und das Ertragsverfahren. Eine genaue Kalkulation des Immobilienwertes benötigt umfassende Kenntnisse. Um die Darstellung jedoch zu vereinfachen, präsentieren wir fünf einfache Schritte, die helfen, einen realistischen Preis zu ermitteln:
- Grundfläche der Wohnung messen: Grundfläche der Wohnung messen: Bestimmen Sie die Wohnfläche anhand der Grundrisse oder durch eigenes Ausmessen jedes Zimmers. Addieren Sie die Flächen aller Wohnbereiche. Nicht als Wohnfläche zählen unter anderem Dachböden, Bereiche unter einem Meter Höhe, wie beispielsweise unter Dachschrägen, oder nicht wohnlich genutzte Räume wie Keller – es sei denn, sie erfüllen Kriterien für Wohnraum, wie Beheizbarkeit, eine Mindestdeckenhöhe von 2,30 Metern und eine Fensterfläche, die mindestens 10 % der Bodenfläche des Raumes ausmachen.
- Anteilige Flächen korrekt berechnen: Wenn Flächen wie Terrassen und Loggien, oder auch Raumbereiche mit niedriger Deckenhöhe (etwa unter Dachschrägen) vorhanden sind, nutzen Sie anteilige Faktoren zur Berechnung der zugehörigen Wohnfläche. Verwenden Sie die Formel: Länge × Breite × Faktor = anteilige Quadratmeterzahl.
- Faktor 0,25 für Balkone, Loggien, Dachgärten und Terrassen.
- Faktor 0,5 für nicht beheizbare Wintergärten und Flächen mit einer Raumhöhe von ein bis zwei Metern.
- Durchschnittlichen Quadratmeterpreis recherchieren: Ermitteln Sie den durchschnittlichen Quadratmeterpreis in der Gegend, in der sich die Immobilie befindet, durch Online-Immobilienportale oder lokale Immobilienstatistiken. Beachten Sie dabei die regionalen Unterschiede; beispielsweise sind die Preise in Berlin höher als im Umland, und auch innerhalb Berlins können die Preise je nach Stadtteil stark variieren. Spandau zählt zu den günstigeren Bezirken, während das zentral gelegene Szeneviertel Prenzlauer Berg teuer ist.
- Marktbedingungen analysieren: Die aktuellen Marktbedingungen, einschließlich Zinsraten, haben großen Einfluss auf Immobilienpreise. Bei niedrigen Zinsen neigen die Preise dazu, zu steigen, da günstige Kreditkonditionen mehr Käufer anlocken. Steigende Zinsen können jedoch die Finanzierungskosten erhöhen und dadurch die Nachfrage dämpfen. Berücksichtigen Sie auch die wirtschaftliche Stabilität und vergleichen Sie die aktuellen Bedingungen mit ähnlichen historischen Perioden, um Muster zu erkennen und eine Einschätzung über die zukünftige Preisentwicklung zu treffen.
- Vergleichsangebote analysieren und Zustand bewerten: Vergleichen Sie die Wohnung mit ähnlichen Objekten in der gleichen Region, um eine realistische Preisvorstellung zu erhalten. Berücksichtigen Sie dabei den Zustand der Immobilie. Während stark sanierungsbedürftige Wohnungen unter dem durchschnittlichen Quadratmeterpreis liegen dürften, können solche mit gehobener Ausstattung und in tadellosem Zustand höhere Werte erzielen.
4. Welche Prognosen gibt es für Immobilienpreise 2025?
Erwartet wird, dass die Immobilienpreise in Deutschland, insbesondere in urbanen Zentren und demografisch wachsenden Regionen, weiterhin anziehen. Dies ist auf die dauerhaft hohe Nachfrage und das begrenzte Angebot an Bauland zurückzuführen. Während einige städtische Gebiete vergleichsweise hohe Preiszuwächse verzeichnen, könnten ländliche und weniger gefragte Regionen stabile oder auch moderat sinkende Preise erleben.
Ein wesentlicher Faktor für die Immobilienpreise bleibt die Zinspolitik. Die niedrigen Leitzinsen der letzten Jahre haben zu einem Boom auf dem Immobilienmarkt geführt. Sollten die Zinsen stabil bleiben oder nur moderat anziehen, ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen. Ein Anstieg der Zinsen hingegen könnte die Finanzierungskosten erhöhen und dadurch die Nachfrage dämpfen. Verstärken kann sich dieser Effekt noch, wenn die Zinsen so stark steigen, dass viele Hausbesitzer gezwungen sein könnten, ihre Immobilien zu verkaufen, was ein Überangebot schaffen und die Preise zusätzlich drücken könnte. Um das Ausmaß der Auswirkungen eines Zinsanstiegs zu verdeutlichen: Ein Darlehen über 500.000 Euro zu 1,5 % Zinsen und einer Anfangstilgung von 2 % führt zu einer monatlichen Rate von etwa 1.460 Euro. Wenn die Zinsen stattdessen 5 % betragen, würde die gleiche monatliche Rate nur ein Darlehen von etwa 250.000 Euro abdecken.
Zusätzlich können globale wirtschaftliche Unsicherheiten, aber auch politische Entscheidungen, insbesondere im Bereich der Energieeffizienz, die Immobilienpreise beeinflussen. Investoren sollten daher nicht nur die Zinsentwicklung im Auge behalten, sondern auch politische Entwicklungen verfolgen und regionale Unterschiede berücksichtigen, da sich die Marktdynamik schnell ändern kann.
5. Fazit
Die Immobilienpreise in Deutschland zeigen einen anhaltenden Aufwärtstrend, besonders in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main und Stuttgart sowie in aufstrebenden Städten wie Leipzig. Während das Marktinteresse hoch bleibt und die Preise in vielen Regionen weiterhin steigen, zeigen sich vereinzelt auch Gebiete mit stagnierenden oder leicht rückläufigen Preisen. Es ist demnach wichtig, sich die lokalen Marktbedingungen genau anzuschauen.
Trotz hoher Kaufpreise können Immobilieninvestitionen rentabel sein, insbesondere bei niedrigen Zinsen und ausreichenden Mieteinnahmen zur Deckung der Hypothekenraten lohnt ein Kauf. Langfristig profitieren Eigentümer, da sie nicht nur mietfrei wohnen, sondern auch durch fortlaufende Tilgung Vermögen aufbauen, was eine solide Altersvorsorge darstellt. Ideal ist die Auswahl eines Standorts, der den Inflationsausgleich schafft, und bestenfalls darüber hinaus einen realen, inflationsbereinigten Wertzuwachs erzielt, welcher die Kaufkraft des eigenen Kapitals nachhaltig steigert.
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