1. Was macht ein Hausverwaltungsunternehmen?
Ein Hausverwaltungsunternehmen entlastet Eigentümer, indem es sämtliche Verwaltungsaufgaben für ihre Immobilien übernimmt, egal ob es sich um Wohnhäuser oder Gewerbeimmobilien handelt.
Zu den vielfältigen Formen der Verwaltung gehören kaufmännische, technische und rechtliche Aufgaben:
Im kaufmännischen Bereich erstellt und überwacht der Hausverwalter den Wirtschaftsplan, der die finanzielle Basis für das kommende Jahr schafft. Dies schließt die Buchhaltung und die Verwaltung von Versicherungspolicen ein. Er erstellt auch die Nebenkostenabrechnungen und zieht das Hausgeld ein; im Falle einer Mietverwaltung oder Mischverwaltung auch den Mietzins. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Verwaltungsformen in unserem Artikel zur Hausverwaltung.
Im Rahmen ihrer technischen Aufgaben überwacht die Hausverwaltung die Gebäudetechnik und die Außenanlagen und koordiniert alle Wartungs- und Renovierungsarbeiten.
Bei den rechtlichen Aufgaben geht es darum, sicherzustellen, dass alle Verwaltungsaktivitäten den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Der Hausverwalter prüft Verträge und vertritt die Eigentümergemeinschaft in rechtlichen Angelegenheiten. Er organisiert auch die Eigentümerversammlungen und protokolliert sie. Zudem ist die ordnungsgemäße Umsetzung der durch die Miteigentumsanteile bestimmten Rechte und Pflichten wichtig, um den Wert und die Funktionalität der gesamten Anlage zu erhalten.
2. Wie findet man eine (gute) Hausverwaltungsfirma?
Die besten Unternehmen meistern selbst die größten und komplexesten Anforderungen. Die entscheidende Frage dabei ist: Welche Erwartungen haben Sie? Welche Leistungen sind für Ihre WEG ein Muss? Benötigen Sie neben der WEG-Verwaltung auch Unterstützung bei der Betreuung von einzelnen Wohnungen?
Schauen Sie sich das Leistungsspektrum der Firma, die Sie in die engere Auswahl ziehen möchten, genau an. Überprüfen Sie, ob das Unternehmen einen guten Ruf hat. Bewertungen und Empfehlungen von anderen Eigentümern können dabei sehr hilfreich sein. Positive Bewertungen sprechen oft für Zuverlässigkeit und Fachkompetenz. Überlegen Sie zudem, ob ein familiengeführter Betrieb oder eine große Firma besser zu Ihren Bedürfnissen passt.
2.1. Familiäres Hausverwaltungsunternehmen vs. große Hausverwaltungsfirma
Vorteile kleiner, familiengeführter Hausverwaltungen:
- Persönlicher Kontakt und individueller Service
- Schnelle Entscheidungswege
- Lokale Marktkenntnis
Nachteile kleiner Hausverwaltungsunternehmen:
- Möglicherweise begrenzte Ressourcen für größere Projekte
- Eingeschränkte geografische Abdeckung
Vorteile großer Hausverwaltungsfirmen:
- Umfangreiche Ressourcen und oft landesweite Präsenz
- Breiteres Leistungsspektrum
- Häufig werden neueste Technologien verwendet
- Erfahrung in der Verwaltung einer Vielzahl von Immobilientypen
Nachteile großer Hausverwaltungen:
- Weniger persönliche Betreuung
- Eventuell standardisierte Dienstleistungen
Diskutieren Sie mit Ihren Miteigentümern, ob es Präferenzen gibt und welche Aspekte Ihnen besonders wichtig sind. Wenn Sie zum Beispiel großen Wert auf kurze Kommunikationswege legen, stellen Sie sicher, dass Ihnen ein fester Ansprechpartner bei Ihrer Hausverwaltung zur Verfügung steht und Sie nicht in endlosen Warteschleifen landen, wenn Sie Kontakt aufnehmen möchten.
2.2. Hausverwaltungsunternehmen in Ihrer Nähe finden
Verschiedene Quellen können Ihnen helfen, einen auf Hausverwaltung spezialisierten Anbieter in Ihrer Nähe zu finden. Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis sind oft ein guter Startpunkt, etwa von einem Immobilienmakler aus Ihrer Region oder Bekannten, die Teileigentum besitzen. Auch online können Sie durch positive Rezensionen kompetente Unternehmen identifizieren. Branchenverzeichnisse, wie die „Gelbe Seiten“, bieten umfassende Listen von Anbietern, die in Ihrer Region tätig sind. Ebenso bieten viele Städte, wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main oder Stuttgart, eigene Portale an, auf denen Dienstleister, einschließlich Hausverwaltungsfirmen, gelistet sind.
2.3. Hausverwaltungsunternehmen für kleine Objekte
Wenn Sie Eigentümer in einer kleinen Wohnungseigentümergemeinschaft (mit weniger als 15 Eigentümern) sind oder Teil- und Sondereigentum an einem solchen besitzen und einen externen Hausverwalter suchen, sind ein paar besondere Punkte zu beachten. Einerseits lohnt sich bei der Wahl einer Hausverwaltungsfirma ein Preisvergleich, da die Kosten pro Wohnung bei kleinen Objekten tendenziell höher ausfallen. Andererseits werden Sie es je nach Gegend schwerer haben, überhaupt einen Verwalter zu finden. Das liegt daran, dass es in der Branche an Fachkräften mangelt und Häuser mit vier Parteien für Firmen weniger rentabel sind als solche mit 40.
Schuld daran ist die aktuelle Hausverwalter-Krise. Diese beschreibt die Schwierigkeiten, die Hausverwaltungsfirmen in Zeiten des Fachkräftemangels und wirtschaftlicher Unsicherheiten haben. Die Nachfrage ist hoch und die Hausverwaltungsunternehmen können nur so viele Aufträge annehmen, wie ihre Kapazität es zulässt.
Um dennoch ein interessanter Kunde für Verwaltungsunternehmen zu sein, sollten Sie klare Kommunikation und eine langfristige Zusammenarbeit anbieten. Wenn Sie außerdem bereit sind, bei kleineren Aufgaben selbst aktiv zu werden, haben Sie sehr gute Chancen, einen passenden Verwalter zu finden. Nachbarschaftsstreitigkeiten hingegen wirken eher abschreckend, da schon Konflikte zwischen wenigen Parteien viel Mehraufwand verursachen können.
3. Geht die WEG-Verwaltung auch ohne ein Hausverwaltungsunternehmen?
Die Selbstverwaltung einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) ist durchaus möglich und kann für kleinere Gemeinschaften eine kosteneffektive Alternative darstellen. Diese Option erfordert jedoch von den Eigentümern ein höheres Maß an Engagement und ein gutes Verständnis dafür, wie man Immobilien korrekt verwaltet.
Ein großer Vorteil der Selbstverwaltung liegt in den Kosteneinsparungen. Zusätzlich haben Eigentümer, die ihre Immobilie selbst verwalten, direkte Kontrolle über alle Entscheidungen und Verwaltungspraktiken, was eine besonders starke Transparenz gewährleistet.
Allerdings bringt die selbstständige Übernahme aller erforderlichen Aufgaben auch viel Arbeit mit sich. Die Verwaltung einer Immobilie ist zeitintensiv und kann besonders für berufstätige Eigentümer eine erhebliche Belastung darstellen. Zudem sind Kenntnisse in verschiedenen Bereichen erforderlich, dies umfasst rechtliche, finanzielle und technische Aspekte der Immobilienverwaltung. Nicht unterschätzt werden sollte auch, dass die Tätigkeit ein hohes Maß an Organisation und Koordination fordert.
4. Fazit: Hausverwaltungsunternehmen für Wohnungseigentümergemeinschaften
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung für oder gegen ein professionelles Hausverwaltungsunternehmen von den spezifischen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Eigentümergemeinschaft abhängt. Wenn die Eigentümer bereit sind, die notwendige Zeit und Mühe zu investieren und über die erforderlichen Kenntnisse verfügen, kann die Selbstverwaltung eine sinnvolle Alternative darstellen.
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